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Schwefel - die Wurzel allen Übels

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Schwefel? Stinkt!  Manchmal muss man auch über die unschönen Dinge sprechen: Fehlaromen .  Verbindungen, welche den Geruch oder Geschmack von Whisky negativ beeinflussen und im allgemeinen als ungenießbar gelten, werden als Fehlaromen bezeichnet. Einige davon, und vermutlich für alle die wohl unangenehmsten, sind die Schwefelverbindungen. Mit ihnen verbindet man üblicherweise etwas Negatives.  Abbildung 1: Schwefelhaltige Mineralien auf Stromboli, Italien. Der Ursprung, dass schwefelhaltige Stoffe bei unserem Körper ein Warnsignal hervorrufen, liegt in der Revolution begründet. In der Natur vorkommende, leicht flüchtige und somit stark riechende Verbindungen sind sehr giftig. Unser Körper warnt uns mit einem angeborenem Ekel vor diesen Verbindungen. Im Laufe unzähliger Generationen hat der Mensch eine sehr hohe Empfindlichkeit gegenüber schwefelhaltigen Gasen entwickelt und bereits kleinste Mengen im ppm Bereich verursachen einen unfassbar widerwärtigen Geruch. Ein Beispiel: Si

Deanston, 10 Jahre, Alistair Walker Whisky Company - Rye Finish

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Rye meets Malt Auf diesen Whisky war ich besonders gespannt. Ein Single Malt Whisky, welcher ein Finish im Fass eines ehemaligen Rye Whiskeys erhielt. In meiner Vorstellung kann das sehr gut miteinander harmonieren und die zuletzt probierten Schotten aus Ryefässern haben mir dies auch bestätigt. Der Roggen Whiskey bringt oftmals eine interessante Portion Würzigkeit in den Malt. So auch bei diesem Whisky der Highland Brennerei Deanston, abgefüllt vom unabhängigen Abfüller Alistair Walker in seiner Reihe Infrequent Flyers. Deanston, 10 Jahre, Alistair Walker Whisky Company - Rye Finish Fakten: Dieser Whisky der Brennerei Deanston wurde am 27. September 2009 destilliert und im August 2020, nach 10 Jahren in insgesamt 243 Flaschen zu je 0.7 L abgefüllt. Zunächst in Bourbonfässern gereift, erhielt diese Abfüllung ein Finish im Rye Barrel. Abgefüllt wurde er in Fassstärke mit 58,4 vol.-% und er besitzt eine, natürlich ungefärbte, goldgelbe Färbung. Es handelt sich hierbei um die Abfüllung N

Bunnahabhain, 5 Jahre, Signatory Vintage/ Kirsch Whisky - "Storm Kelpie"

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Wild und stürmisch wie die See In regelmäßigen Abständen bringt Kirsch Whisky zusammen mit der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd Conservation Societ y Abfüllungen verschiedener Whiskies auf den Markt. Ein Teil des Erlöses kommt dabei Sea Shepherd zugute, welche durch verschiedene Aktionen für den Erhalt maritimer Ökosysteme kämpfen. Vorwiegend freiwillige Helfer setzen sich für den Schutz der Weltmeere ein: Sie blockieren Walfangflotten, befreien die See von Plastikmüll und sorgen für den Schutz von Meeresschildkröten vor beispielsweise Wilderern. [1,2] Bei einem so brisanten Thema und teils radikal wirkenden Aktionen erntet Sea Shepherd logischerweise auch Kritik aus Industrie, Politik und vor allem von betroffenen Fischern, welche ihren Lebensunterhalt durch den Fang und Verkauf von genau diesen schützenswerten Lebewesen finanzieren. Doch auch die Liste der Unterstützer ist lang. Neben Politikern, Schauspielern und anderen berühmten Persönlichkeiten zählen auch Musiker wie Bryan

Welsh Giant in the Jamaican Blue Mountains – SMWS 128.11

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Penderyn aus Wales Seit meinem Besuch im Members Room der Scotch Malt Whisky Society in London letztes Jahr, bin ich ein großer Fan der walisischen Brennerei Penderyn. Denn dort habe ich zum ersten Mal eine SMWS Abfüllung der Brennerei Nummer 128 probiert – die Abfüllung mit dem Titel „Electrochemystery“ (SMWS 128.9). Im Vorfeld hatte ich bereits zwei Originalabfüllungen von Penderyn im Glas, welche mir leider nicht gefielen. Doch die Abfüllung der SMWS riss mich vom Hocker! Der Whisky war geprägt von einer bis dahin nicht gekannten Fruchtigkeit mit sehr intensiven Pfirsicharomen. Seitdem habe ich eine Vielzahl an Whiskies der Brennerei probiert und die meisten haben mir überdurchschnittlich gut gefallen - auch die Originalabfüllungen. Manchmal muss man mit einer Brennerei eben erst "warm" werden. Keine Frage also, dass ich die nächste SMWS Abfüllung dieser Brennerei auch probieren werde. Und da ist er nun: Ein 7-jähriger Penderyn aus einem Ruby Port Barrique, abgefüllt

Ein kleiner Jahresrückblick

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Ein verrücktes Jahr! Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende und trotz Corona und dem Ausfall unzähliger Messen war Whiskytechnisch einiges los! Los ging das Jahr noch ganz gewöhnlich und ruhig. Im Januar hat keiner geahnt wohin uns dieses Jahr noch führt. Bis etwa Mitte März fanden verschiedene Tastings statt doch danach war erstmal Schluss.   Um mich für nur einen Whisky des Jahres zu entscheiden, sind dieses Jahr einfach zu viele tolle Abfüllen erschienen. Deshalb habe ich mir für meinen Jahresrückblick verschiedene Kategorien ausgesucht und zu jeder dieser Kategorien mein persönliches Highlight herausgepickt. Diese Liste ist auf keinen Fall vollständig, allerdings sind mir die von mir ausgewählten Whiskys besonders im Gedächtnis geblieben. Neben den Top-Events, wird es je einen Whisky in den Kategorien 1.) Originalabfüllung Schottland, 2.) Unabhängige Abfüllung Schottland, 3.) SMWS-Abfüllung und 4.) Whisky International ausgewählt und kurz vorgestellt. Zu fast allen Whiskys sind bereits

Blair Athol, 14 Jahre, Alistair Walker Whisky Company - Sauternes Cask

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Über den Wolken … muss die Whisky Auswahl grenzenlos sein! Doch zurzeit kommen so viel neue und interessante Abfüllungen auf den Markt, dass man meinen müsste, der Whiskyhimmel befindet sich hier bei uns auf Erden. Der anstehende Austritt Großbritanniens aus der EU und dazu die große Unsicherheit aufgrund des Corona Virus' versetzt auch die Whiskyindustrie etwas in Spannung. Die Lager werden leergeräumt, Unmengen an Whisky wird abgefüllt und uns wird sozusagen das Geld aus der Tasche gezogen. Man kann gar nicht alle interessanten Abfüllungen probieren - um es ein bisschen einfacher zu machen gibt es viele tolle Blogs mit unzähligen Tasting Notes zu aktuellen Abfüllungen! Kurz nach Weihnachten stelle ich euch heute eine Abfüllung von Alistair Walker Whisky Company vor. Einem jungen Abfüller. Der Sohn von Billy Walker bringt nun bereits seit über einem Jahr schottische Whiskys unter dem Label "Infrequent Flyers" auf den Markt. Als Abfüller ist er zwar neu im Geschäft, E

Der Weg vom Korn zum Alkohol - Vol. II: Die Gärung

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Wasser, Malz und … Hefe!  Das Rezept für Whisky ist einfach. Man erhitzt eine Mischung aus Wasser und gemälzter Gerste. Durch anschließende Zugabe von Hefe entsteht Alkohol. Dieser wird im nächsten Schritt durch mehrfache Destillation vom Wasser getrennt und somit im Destillat angereichert. Der hochprozentige Getreidebrand wird nun für mehrere Jahre in Fässern gelagert, was ihm einen angenehm harmonischen Charakter verleiht.  Wer sich ein bisschen mit Whisky beschäftigt, der hört immer wieder, dass die Lagerung im Fass den Großteil des Geschmacks ausmacht. Das ist auch komplett richtig. Vor allem frische Fässer, oder solche, welche bereits mit Sherry oder anderem Wein befüllt waren, geben einen sehr intensiven Geschmack an das darin befindliche Destillat ab. Doch kostet man einmal sogenannten New Make (ungelagerter Malzbrand) einer Brennerei, stellt man fest, dass bereits dieser eine Vielzahl verschiedener Aromen beherbergt. Oft sind es frische, grüne und blumige Aromen, Noten von Getr