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Ein kleiner Jahresrückblick

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Ein verrücktes Jahr! Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende und trotz Corona und dem Ausfall unzähliger Messen war Whiskytechnisch einiges los! Los ging das Jahr noch ganz gewöhnlich und ruhig. Im Januar hat keiner geahnt wohin uns dieses Jahr noch führt. Bis etwa Mitte März fanden verschiedene Tastings statt doch danach war erstmal Schluss.   Um mich für nur einen Whisky des Jahres zu entscheiden, sind dieses Jahr einfach zu viele tolle Abfüllen erschienen. Deshalb habe ich mir für meinen Jahresrückblick verschiedene Kategorien ausgesucht und zu jeder dieser Kategorien mein persönliches Highlight herausgepickt. Diese Liste ist auf keinen Fall vollständig, allerdings sind mir die von mir ausgewählten Whiskys besonders im Gedächtnis geblieben. Neben den Top-Events, wird es je einen Whisky in den Kategorien 1.) Originalabfüllung Schottland, 2.) Unabhängige Abfüllung Schottland, 3.) SMWS-Abfüllung und 4.) Whisky International ausgewählt und kurz vorgestellt. Zu fast allen Whiskys sind bereits

Blair Athol, 14 Jahre, Alistair Walker Whisky Company - Sauternes Cask

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Über den Wolken … muss die Whisky Auswahl grenzenlos sein! Doch zurzeit kommen so viel neue und interessante Abfüllungen auf den Markt, dass man meinen müsste, der Whiskyhimmel befindet sich hier bei uns auf Erden. Der anstehende Austritt Großbritanniens aus der EU und dazu die große Unsicherheit aufgrund des Corona Virus' versetzt auch die Whiskyindustrie etwas in Spannung. Die Lager werden leergeräumt, Unmengen an Whisky wird abgefüllt und uns wird sozusagen das Geld aus der Tasche gezogen. Man kann gar nicht alle interessanten Abfüllungen probieren - um es ein bisschen einfacher zu machen gibt es viele tolle Blogs mit unzähligen Tasting Notes zu aktuellen Abfüllungen! Kurz nach Weihnachten stelle ich euch heute eine Abfüllung von Alistair Walker Whisky Company vor. Einem jungen Abfüller. Der Sohn von Billy Walker bringt nun bereits seit über einem Jahr schottische Whiskys unter dem Label "Infrequent Flyers" auf den Markt. Als Abfüller ist er zwar neu im Geschäft, E

Der Weg vom Korn zum Alkohol - Vol. II: Die Gärung

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Wasser, Malz und … Hefe!  Das Rezept für Whisky ist einfach. Man erhitzt eine Mischung aus Wasser und gemälzter Gerste. Durch anschließende Zugabe von Hefe entsteht Alkohol. Dieser wird im nächsten Schritt durch mehrfache Destillation vom Wasser getrennt und somit im Destillat angereichert. Der hochprozentige Getreidebrand wird nun für mehrere Jahre in Fässern gelagert, was ihm einen angenehm harmonischen Charakter verleiht.  Wer sich ein bisschen mit Whisky beschäftigt, der hört immer wieder, dass die Lagerung im Fass den Großteil des Geschmacks ausmacht. Das ist auch komplett richtig. Vor allem frische Fässer, oder solche, welche bereits mit Sherry oder anderem Wein befüllt waren, geben einen sehr intensiven Geschmack an das darin befindliche Destillat ab. Doch kostet man einmal sogenannten New Make (ungelagerter Malzbrand) einer Brennerei, stellt man fest, dass bereits dieser eine Vielzahl verschiedener Aromen beherbergt. Oft sind es frische, grüne und blumige Aromen, Noten von Getr

Der Weg vom Korn zum Alkohol - Vol.I: Die Maische

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Bier und Whisky Bereits vor über 5000 Jahren nutzten Chinesen gemälztes Getreide zur Herstellung von Alkohol.[1] Die Kunst des Bierbrauens ist über die Jahrtausende perfektioniert wurden und beschäftigt auch heute noch die Wissenschaft. Prinzipiell ist es ganz einfach: Man mischt Getreidemalz und Wasser und erhitzt diesen Getreidebrei. Nach etwas Zeit filtriert man die Getreidereste ab und das Filtrat wird im Anschluss mit Hefe versetzt, welche die zuckerhaltige Lösung in Alkohol umwandelt. Dieser Artikel "Der Weg vom Korn zum Alkohol" wird in zwei Abschnitten erscheinen. Im heutigen Beitrag geht es um die ersten Schritte: Wie entsteht das Malz und was passiert, wenn die Getreide/Wasser-Mischung erhitzt wird? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, bewegen wir uns ein bisschen weg vom Whisky und betrachten zunächst des Deutschen Lieblingsgetränk: Das Bier. Die Herstellung der Whiskymaische ist sehr eng verbunden mit dem Bierbrauen. Die einzelnen Herstellungsschritte sind die

Full Lotus - SMWS 100.22

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Vollkommene innere Ruhe In der letzten Woche trudelte ein Whisky mit dem Namen „Full Lotus“ bei mir ein. Schaut man in einer der bekannten Suchmaschinen nach dieser Wortkombination, findet man allerdings keinen Whisky. Als Full Lotus wird im Yoga die perfekte Ausführung einer Position bezeichnet, welche „Lotus-Sitz“ genannt wird. Dieser Sitz ist der Form einer Lotus Blüte nachempfunden. Die Beine werden hierzu ähnlich wie beim Schneidersitz ineinander verschränkt. Der Unterschied besteht darin, die Füße oberhalb der Beine mit den Fußsohlen nach oben zeigend abzulegen. Durch diese stabile und ruhige Position ist ein langes Sitzen und Meditieren möglich.    Der Whisky mit dem selbigen Namen kommt von der Scotch Malt Whisky Society (kurz: SMWS) trägt die Nummer 100.22. Eine sehr junge Abfüllung, doch in letzter Zeit haben mich die jungen Früchtchen der Society immer sehr erfreut. Hinter dieser Abfüllung verbirgt sich ein 9-jähriger Whisky der Speyside-Brennerei Strathmill.  Full Lotus – S

Cley, Single Malt Cask Strength - Batch 12/19

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Dutch Single Malt Whisky  Rotterdam: Im Hinterhof seiner Gartenlaube hat der Niederländer Paul den Dulk zusammen mit seiner Frau eine kleine Brennerei installiert. Nein, dort wird nicht heimlich schwarzgebrannter „Moonshine“ hergestellt, dort wird ganz legal niederländischer Whisky produziert. Bisher hatte ich noch keinen ihrer Whiskies im Glas, aber verschiedene Blogger-Kollegen haben bereits über ihn berichtet und mein Interesse wurde definitiv geweckt. So kam es dann, dass mir Tobi von BarleyMania drei verschiedene Cley-Samples zuschickte. Er war einer der ersten Besucher vor Ort und betreut seit geraumer Zeit den deutschen Internetauftritt der Cley Distillery. Außerdem fungiert er sozusagen als deutscher Markenbotschafter und verhilft den Whiskies hierzulande zu größerer Bekanntheit. Wer mehr über die Brennerei erfahren möchte, dem empfehle ich den Artikel von Tobi auf seinem Blog BarleyMania . Er hat Paul den Dulk in Rotterdam besucht und sich vor Ort die kleine „Mikro“-Destille

Macduff, 12 Jahre, Hunter Laing - Hepburn’s Choice

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The Hepburn’s choice – den hätte Opa auch getrunken! Mein erster Macduff! Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich, obwohl ich bisher nur Gutes gehört habe, immer einen Bogen um die Brennerei Macduff gemacht habe. Einen wirklichen Grund dafür gibt es nicht. Deshalb habe ich mich nun dazu entschieden einem 12-jährigen Macduff von Hunter Laing die Chance zu geben, mich zu überzeugen. Die Brennerei Macduff befindet sich in den schottischen Highlands, genauer gesagt in der Speyside und wurde erst 1962 gegründet. Und hier kommen wir zum Namen der neuen Range von Hunter Laing zurück: "Hepburn's choice", dieser passt super zu diesem Whisky, denn Macduff wurde unter anderem von Brodie Hepburn gegründet, welcher wenige Jahre später auch an der Gründung der Deanston Distillery beteiligt war. Der Name der neuen Range von Hunter Laing wurde aber nicht zu Ehren von Brodie Hepburns gewählt, sondern geht auf William Hepburn zurück, dem verstorbenen Großvater mütterlicherseit