Macduff, 12 Jahre, Hunter Laing - Hepburn’s Choice
The Hepburn’s choice – den hätte Opa auch getrunken!
Mein erster Macduff! Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich, obwohl ich bisher nur Gutes gehört habe, immer einen Bogen um die Brennerei Macduff gemacht habe. Einen wirklichen Grund dafür gibt es nicht. Deshalb habe ich mich nun dazu entschieden einem 12-jährigen Macduff von Hunter Laing die Chance zu geben, mich zu überzeugen.
Die Brennerei Macduff befindet sich in den schottischen Highlands, genauer gesagt in der Speyside
und wurde erst 1962 gegründet. Und hier kommen wir zum Namen der
neuen Range von Hunter Laing zurück: "Hepburn's choice", dieser passt super zu diesem Whisky, denn
Macduff wurde unter anderem von Brodie Hepburn gegründet, welcher
wenige Jahre später auch an der Gründung der Deanston Distillery
beteiligt war. Der Name der neuen Range von Hunter Laing wurde aber
nicht zu Ehren von Brodie Hepburns gewählt, sondern geht auf William
Hepburn zurück, dem verstorbenen Großvater mütterlicherseits des
Direktors von Hunter Laing & Co. Ltd..
Macduff - 12 Jahre, Hunter Laing
Dieser Macduff wurde von Hunter Laing in der "Hepburn’s choice"-Reihe abgefüllt. Er kommt, wie für diese Range üblich in Trinkstärke mit 46 vol.-% und, das wird noch einmal auf dem Etikett verdeutlicht: „never coloured – never chill filtered“ in die Flasche. Der Whisky wurde 2007 destilliert und 2020 abgefüllt, es handelt sich hierbei um eine Single Cask Abfüllung, welche einen Output von 347 Flaschen besaß. Dieser Macduff hat ein Finish in einem nicht näher beschriebenen Weinfass erhalten. Aufgrund der hellgoldenen, überhaupt nicht rötlichen Farbe, würde ich auf ein Weinweinfass tippen. Preislich liegt diese Macduff Single Cask Abfüllung mit Weinfass-Finish bei etwa 50 €.
In der Nase schlägt einem zunächst eine herrliche Note von süßem Karamell und Toffee entgegen. Im ersten Moment kamen mir Werthers Original in den Sinn, etwas später erinnert es mich eher an leicht salziges Weichkaramell. Unter dieser cremigen Karamell-Note kommen fruchtige Nuancen hinzu. Ich rieche eine fruchtige Erdbeermarmelade mit Vanille und etwas Minze. Insgesamt ist die Nase sehr ausgeglichen und aufgrund der Trinkstärke sehr weich und angenehm.
Auf der Zunge ist er im ersten Moment frisch-säuerlich. Man hat zunächst nicht den Eindruck Alkohol im Mund zu haben, dieser kommt dann aber langsam und trotz seiner 46 vol.-% überraschend kräftig hinzu. Auch auf der Zunge habe ich Karamell und etwas weiße Schokolade. Der Whisky wird nun schnell würziger sowie etwas trocken. Kräutertee mit Salbei und Kamille sowie eine ganz leicht floral-fruchtige Note von Aprikosen kommen hinzu.
Der Abgang ist mittellang und trocken. Immer noch ganz deutlich: Kräutertee, diesmal dominiert der Salbei und bleibt mit einem Hauch Grapefruit und Eichenholz recht lang erhalten.
Fazit: Auch der Nase und dem Geschmack nach zu urteilen, vermute ich, dass es sich hierbei um ein Weißweinfass-Finish handelt. In der Nase ist dieser Macduff sehr angenehm, süß und fruchtig. Am Gaumen ist er deutlich würziger mit einer ausgeprägten Kräuter-Note, besonders gefällt mir die Kamille. Insgesamt fehlt aber auf der Zunge etwas Komplexität, er wirkt recht eintönig. Das Finish im Weinfass sorgt für eine angenehme Trockenheit und kommt dem Abgang wirklich zugute. Die Trinkstärke von 46 vol.-% ist super gewählt. In der Nase ist der Alkohol quasi nicht vorhanden, der Whisky wird im Mundraum aber kräftiger und wirkt zu keiner Zeit schwach.
"In der Nase süßes Karamell und Toffee, dazu fruchtige Erdbeermarmelade mit Vanille sowie etwas Minze."
Mein erster Macduff also! Er gefällt mir recht gut. Preislich vollkommen im Rahmen, finde ich diese Abfüllung von Hunter Laing gelungen! Beim nächsten Whisky dieser Brennerei der mir über den Weg läuft, werde ich wohl noch einmal genauer hinschauen!
Whisky and Molecules