19 Greville Street, London - Zu Besuch bei der SMWS
Die SMWS außerhalb Schottlands
Anfang März waren wir für ein paar Tage zu Besuch in London. 5 Tage Kurzurlaub. Als wir losfuhren, war die Lage in Hinblick auf den Corona-Virus noch nicht so akut wie heute. Aber ein etwas mulmiges Gefühl hatten wir bereits beim Hinflug in einem halbleeren Flieger. Das wird wohl erstmal der letzte Urlaub gewesen sein. Wir haben ihn genossen und hoffen die aktuelle Lage wird sich schnell wieder normalisieren.
In London haben wir eine Freundin besucht, viele historische Sehenswürdigkeiten angeschaut, auf den Spuren Sherlock Holmes in der 221b Bakerstreet gewesen, einen Abstecher in die zauberhafte Welt von Harry Potter gemacht, Prince Charles aus einer Kutsche heraus winken gesehen und wir waren auch zu Besuch in der 19 Greville Street - Die Adresse des einzigen SMWS Memberrooms außerhalb Schottlands.
Abbildung 1: Eingang an der 19, Greville Street. |
Ein bisschen versteckt ist der Memberroom. Wir sind die Greville Street auf und ab gelaufen und haben keine SMWS gefunden. Gefunden haben wir den Eingang für die Nr. 19 dann in einer schmalen Seitengasse. Da war er nun. Der Eingang ins Paradies.
Eine unscheinbare Klingel, Schaufenster und ein kleines Schild sowie eine Tür aus Holz. Mit einem leichten Druck gegen die Tür ging sie auch schon auf und wir betraten die wohl schönste Bar Londons (zumindest die, mit der besten Auswahl). Betritt man die 19 Greville Street, steht man zuerst in einer Art Foyer. Einem kleinen, gedrungenen Raum mit einer Glas Vitrine, in der sich 4-5 Flaschen Whisky, das Buch The Founder’s Tale, ein paar Gläser, Pipetten und das neue SMWS Wasser befinden (Abbildung 2). Es war alles sehr edel dekoriert - ganz im Stil der SMWS.
Abbildung 3: Die Bar in der 19, Greville Street - London. |
Am Ende des kleinen Foyers befindet sich eine leicht geschwungene Steintreppe welche nach oben führte, in die eigentliche Bar. Ein gemütlicher Raum mit etwa 4-5 kleinen Tischen mit Sesseln oder Stühlen, ein etwas größerer Tisch mit einem kleinen Ledersofa und einige hohe Stühle an der Bar. Klein aber sehr gemütlich. Insgesamt hätten etwa 20 Personen Platz. Wir waren aber die einzigen Gäste an diesem frühen Nachmittag, so hatten wir auch direkt die volle Aufmerksamkeit vom anwesenden Bartender.
Auf den Tischen und auf der Bar standen Fläschchen mit schottischem Quellwasser, allerdings keine Pipette. Man kippt einfach einen kleinen Schluck des Wassers direkt aus der Flasche ins Glas. Vorsichtig. Eine Pipette hätte man bekommen können, aber nur auf Nachfrage. Der Bartender hat selbst nur aus der Flasche gekippt. Da sind sie ganz einfach, diese Briten.
Er selbst war aber Portugiese und hat eine kurze Zeit im Westen Deutschlands gewohnt. Das Regal hinter der Bar war gut gefüllt und es gab allerlei Whiskys der Outturns der letzten Jahre. Aber auch Rum, Gin und Armagnac. Ein ganz besonderes Highlight war ein kleines halbleeres Fach im Regal: ganz alte Abfüllungen im alten SMWS Design. Dort auch zu finden: Ein alter Bunnahabhain mit der Nummer 10.9 aus dem Jahr 1976 (Abgefüllt September 91). Leider waren die Flaschen nicht offen und auch nicht für das normalsterbliche SMWS Mitglied gedacht, die meisten davon waren nur Leihgaben bzw. warteten darauf, dass der eigentliche Besitzer kommt und sie öffnet. Somit hieß es für uns: "nur gucken, nicht trinken".
Aber die Auswahl zum Probieren war auch so groß genug!
Für meine Begleitung gab es zunächst einen 11 jährigen Glenburgie. Den Riesling Hot Toddy (71.69). Ich habe als ersten Dram den relativ neuen Penderyn, Electrochemystery (128.9) probiert. Aufgrund dieser Anspielung zur Chemie im Namen, hatte ich eigentlich keine Wahl und musste ihn probieren. Den letzten Penderyn den ich probiert habe (auch der erste den ich jemals im Glas hatte), hat mich nicht ganz überzeugt. Dieser 9 jährige Penderyn aus einem second fill Bourbon Fass war unglaublich fruchtig mit ein klein wenig Kräuternoten. Diese Frucht war wirklich bemerkenswert, Pfirsich, Erdbeere, ein bisschen Mango und nochmal gaaanz viel Pfirsisch. Kurz: ein frischer Obstsalat und dazu eine Packung Haribo Pfirsich-Gummies. Nachdem meine Freundin dann den Penderyn probiert hatte, haben wir die Gläser getauscht. Auch sie war begeistert von diesen Fruchtaromen und er war viel mehr ihr Fall als der Glenburgie.
Der Glenburgie war voller Kräuter, Gewürze, etwas Zimt, Vanille und Honig. Ich mochte ihn und bin froh ihn probiert zu haben. Aber eine Flasche würde ich mir nicht kaufen. Beim Penderyn sieht das anders aus. Der ist wirklich lecker, jetzt wo ich darüber schreibe habe ich direkt wieder Lust auf diesen eleganten, einzigartigen Pfirsich-Geschmack!
Im Vorfeld unserer Reise hatte ich mich schon ein bisschen in diversen Gruppen bei Facebook informiert, ob jemand in letzter Zeit in der Greville Street 19 war und es dort etwas besonderes gibt, was sich lohnt mitzunehmen. Und tatsächlich: Es gibt einen Cragganmore mit dem Titel Master of Disguise (37.124) - 15 Jahre alt und 2019 exclusiv für die SMWS London abgefüllt.
Auf den Tischen und auf der Bar standen Fläschchen mit schottischem Quellwasser, allerdings keine Pipette. Man kippt einfach einen kleinen Schluck des Wassers direkt aus der Flasche ins Glas. Vorsichtig. Eine Pipette hätte man bekommen können, aber nur auf Nachfrage. Der Bartender hat selbst nur aus der Flasche gekippt. Da sind sie ganz einfach, diese Briten.
Er selbst war aber Portugiese und hat eine kurze Zeit im Westen Deutschlands gewohnt. Das Regal hinter der Bar war gut gefüllt und es gab allerlei Whiskys der Outturns der letzten Jahre. Aber auch Rum, Gin und Armagnac. Ein ganz besonderes Highlight war ein kleines halbleeres Fach im Regal: ganz alte Abfüllungen im alten SMWS Design. Dort auch zu finden: Ein alter Bunnahabhain mit der Nummer 10.9 aus dem Jahr 1976 (Abgefüllt September 91). Leider waren die Flaschen nicht offen und auch nicht für das normalsterbliche SMWS Mitglied gedacht, die meisten davon waren nur Leihgaben bzw. warteten darauf, dass der eigentliche Besitzer kommt und sie öffnet. Somit hieß es für uns: "nur gucken, nicht trinken".
Aber die Auswahl zum Probieren war auch so groß genug!
Für meine Begleitung gab es zunächst einen 11 jährigen Glenburgie. Den Riesling Hot Toddy (71.69). Ich habe als ersten Dram den relativ neuen Penderyn, Electrochemystery (128.9) probiert. Aufgrund dieser Anspielung zur Chemie im Namen, hatte ich eigentlich keine Wahl und musste ihn probieren. Den letzten Penderyn den ich probiert habe (auch der erste den ich jemals im Glas hatte), hat mich nicht ganz überzeugt. Dieser 9 jährige Penderyn aus einem second fill Bourbon Fass war unglaublich fruchtig mit ein klein wenig Kräuternoten. Diese Frucht war wirklich bemerkenswert, Pfirsich, Erdbeere, ein bisschen Mango und nochmal gaaanz viel Pfirsisch. Kurz: ein frischer Obstsalat und dazu eine Packung Haribo Pfirsich-Gummies. Nachdem meine Freundin dann den Penderyn probiert hatte, haben wir die Gläser getauscht. Auch sie war begeistert von diesen Fruchtaromen und er war viel mehr ihr Fall als der Glenburgie.
Der Glenburgie war voller Kräuter, Gewürze, etwas Zimt, Vanille und Honig. Ich mochte ihn und bin froh ihn probiert zu haben. Aber eine Flasche würde ich mir nicht kaufen. Beim Penderyn sieht das anders aus. Der ist wirklich lecker, jetzt wo ich darüber schreibe habe ich direkt wieder Lust auf diesen eleganten, einzigartigen Pfirsich-Geschmack!
Im Vorfeld unserer Reise hatte ich mich schon ein bisschen in diversen Gruppen bei Facebook informiert, ob jemand in letzter Zeit in der Greville Street 19 war und es dort etwas besonderes gibt, was sich lohnt mitzunehmen. Und tatsächlich: Es gibt einen Cragganmore mit dem Titel Master of Disguise (37.124) - 15 Jahre alt und 2019 exclusiv für die SMWS London abgefüllt.
Abbildung 4: Eine wirklich wunderbare Auswahl und ein toller Cragganmore im Glas! |
Viele Flaschen waren nicht mehr vorhanden. Aber eine war offen und nachdem ich gekostet habe, wollte ich ihn mir auch mitnehmen. Da ich bisher nur den 12er Standard probiert habe, kann ich nicht gerade behaupten diese Brennerei besonders gut zu kennen. Diese Abfüllung war aber wirklich lecker! Ich habe sie auch im Nachhinein nochmal probiert und bin wirklich froh eine Flasche davon mitgenommen zu haben. Zu dieser Abfüllung kommt demnächst aber nochmal ein Beitrag in dem ich diesem Whisky ein paar Notes widme.
Am Ende unseres Besuchs bei der SMWS gab es dann noch einen 32 Jahre alten Glen Moray (Nocturne du Elgin en B flat minor) der mit 30 Jahren noch einmal für 2 Jahren in ein first fill Oloroso Fass einziehen durfte. In der Nase mega fruchtig, sodass man so gut wie nix vom Oloroso-Fass merkt. Im Mund dann doch sehr holzig, etwas Karamell und dann kommt der Sherry. Der Abgang war ebenfalls deutlich vom Holz und etwas Sherry geprägt. Interessanter Malt, den ich gerne ein zweites mal im Glas hätte um ihn richtig beurteilen zu können. Aber meine Meinung an diesem Tag: Vielleicht 5 Jahre weniger vor dem Einzug ins Oloroso-Fass hätten ihm besser gestanden. Für mich war er etwas zu holzig, aber diese fruchtige Nase war schon sehr lecker! Vielleicht komm ich nochmal in die Gelegenheit mir ein etwas besseres Bild von ihm zu machen.
Auf dem Weg nach draussen wurde noch ein kleiner Abstecher in die Restrooms gemacht. Hier dreht sich wirklich alles um Whisky - das folgende Bild zeigt den Seifenspender.
Abbildung 5: Highland Soap - Whisky & Honey |
Alles in allem: Ein wirklich schöner Besuch in einer tollen Bar! Ich habe viele neue Eindrücke von Brennereien aufgenommen, welche ich so gar nicht wirklich auf dem Schirm hatte, einen ziemlich alten Glen Moray gekostet und die Atmosphäre dieser Bar genossen.
Es gab dann natürlich auch noch ein paar Mitbringsel - den Cragganmore, zwei Gläser, eine Pipette sowie eine Flasche des schottischen Quellwassers für unsere nächste Verkostung.
Wir kommen auf jeden Fall (hoffentlich schnell) wieder!
Bleibt Gesund! Bleibt Zuhaus! Viel Kraft für die kommende Zeit.
Whisky & Molecules