Glenmorangie, 19 Jahre, Distillery Bottling, Finest Reserve‘
Wenn ich in meinen Whiskyschrank schaue, sind die
Flaschen unabhängiger Abfüller deutlich in der Überzahl. Nur wenige
Originalabfüllungen haben einen festen Platz in meiner kleinen Sammlung
gefunden: immer im Haus sind stets mindestens eine Originalabfüllung von Laphroaig, Tamdhu, Glendronach und Glenmorangie.
Eine davon möchte ich euch heute vorstellen. Die ‚Finest
Reserve‘ Abfüllung von Glenmorangie aus den schottischen Highlands mit einem
beträchtlichen Alter von 19 Jahren. Gekauft habe ich diese Abfüllung letzten
September in Tokyo am Flughafen. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem
Japaner als Mitbringsel und Andenken, aber bei einem Angebotspreis von umgerechnet rund 90 €, konnte ich an
diesem Schnäppchen nicht vorbeigehen. Der Flascheninhalt schwindet so langsam, und da war es an der Zeit, den schon lang geplanten Beitrag dazu zu schreiben. Einem Whisky, der wie ich finde, die beste Abfüllung der Glenmorangie Familie ist.
Glenmorangie, 19 Jahre, OA ‚Finest Reserve‘
Der Whisky kommt
in einer ähnlichen Box wie der 18er, welche sich nach vorn öffnen lässt. Sie
reiht sich optisch in die Standard-Range von Glenmorangie ein und besitzt eine graue Farbe. Seine 19 Jahre
verbrachte dieser Whisky in Bourbonfässern aus amerikanischer Weißeiche. Er
wurde mit 43 vol.-% abgefüllt. Außerdem wird angegeben, dass dieser Whisky
gefärbt ist. Was für die Brennerei-Abfüllungen ja (leider) normal ist. Der
Markt verlangt es allerdings und so kam er mit einer kräftig goldenen, fast schon bernsteinernen Farbe in die Flasche.
In der Nase habe
ich bei diesem Whisky sofort eine unglaubliche Ladung an fruchtigen Estern. Ich
rieche Ananas, Pfirsich und sanfte Zitrusnoten von frisch geriebener
Orangenschale. Dazu eine unheimlich fein süße Vanille und etwas Zitronenmelisse. Vom
Alkohol spürt man in der Nase nichts, dieser ist unheimlich gut eingebunden.
Eine leichte Honigsüße und liebliche florale Noten sind ganz unterschwellig die
ganze Zeit vorhanden und zusammen mit den Aromen von Ananas, Pfirsich und Orange
erinnert er mich an kandierte Früchte auf dem Jahrmarkt.
Auf der Zunge ist
er cremig weich und auch hier ist der Alkohol quasi nicht zu bemerken. Er
beginnt auch im Mund wieder mit fruchtigen Noten, welche diesmal von würzigen,
tiefen Aromen unterstützt werden. Auf der fruchtigen Seite schmecke ich erneut deutlich
den Pfirsich. Nach und nach kommen Grapefruit und die Schale dunkelroter Äpfel
hinzu. Die würzige Seite wird von weißer Schokolade, Ingwer, Muskat und einer
lieblichen Süße bestimmt. Immer wieder kommen die fruchtigen Noten, allen voran
die Grapefruit in den Vordergrund.
Der Abgang wird
zunächst noch einmal kurz aber deutlich von den Pfirsichen eingeleitet, diese
werden anschließend von Eichennoten, trockenen Tanninen und etwas Muskat sowie
Ingwer abgelöst. Die Aromen bleiben lang erhalten, die Frucht verblasst zügig
und gibt ihren Platz komplett an die trockene Eichenwürze ab.
Zusammenfassend
lässt sich sagen, dass man hier einen wunderbar ausbalancierten, weichen und
fruchtig-würzigen Highlander im Glas hat. Die lange Bourbonfasslagerung bringt
exotisch-fruchtige Aromen hervor, welche perfekt mit der Weißeiche harmonieren. Die Nase ist eine wahre Esterbombe und macht sehr viel Freude beim verriechen. Ich finde ihn um Längen besser als den 18er und für den Angebotspreis von rund 90 € besitzt dieser Glenmorangie ein
unschlagbares PLV. In den gängigen Onlineshops findet man ihn zurzeit für 105-120
€ für eine 0.7 L-Flasche, was wie ich finde auch noch gut gerechtfertigt ist. Ein super Whisky, der den Namen 'Finest Reserve' überaus verdient!
Whisky and Molecules
Erwähnsnswert: Die Entdeckung von Polonium
Heute vor 122 Jahren, am 18. Juli 1898 berichteten Marie und Pierre Curie das erste Mal über die Entdeckung eines neuen Elements. Sie nennen es Polonium. Es besitzt das Symbol 'Po' und die Ordnungszahl 84. Es ist ein weiß-glänzendes, radioaktives Metall.
Marie Curie erhielt 1911 den Nobelpreis der Chemie für die Entdeckung von Polonium und Radium. Dies war ihr zweiter Nobelpreis, nachdem ihr 1903, als erster Frau, der Nobelpreis der Physik für die Entdeckung der radioaktiven Strahlung verliehen wurde. Ihre Forschung bezahlte Marie Curie mit ihrem Leben. Durch die langjährige Exposition radioaktiver Strahlung wurde ihr Knochenmark stark geschädigt, was schließlich zum Tod führte.